Aus den Ausführungen von Werner Baumann und Wolfgang Nickl
Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG / Finanzvorstand der Bayer AG
Telefon-Pressekonferenz zum 3. Quartal 2020
(Es gilt das gesprochene Wort)
Werner Baumann:
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
auch ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserer heutigen Telefonkonferenz. Ich möchte Ihnen zusammen mit Wolfgang Nickl nun die wichtigsten Entwicklungen zum dritten Quartal 2020 erläutern. Anschließend freuen wir uns darauf, Ihre Fragen zu beantworten.
Lassen Sie mich zunächst festhalten: Trotz eines saisonal schwachen dritten Quartals in unserem Crop-Science-Geschäft sind wir zuversichtlich, unsere im August aktualisierte Jahresprognose operativ erreichen zu können.
In den ersten neun Monaten haben wir unser Geschäft währungs- und portfoliobereinigt stabil auf Vorjahreshöhe halten können. Das gilt auch für das bereinigte Ergebnis je Aktie, das trotz negativer Währungseffekte mit 5,07 Euro je Aktie auf Vorjahreshöhe liegt. Daran ist deutlich abzulesen, dass wir in den richtigen Märkten vertreten sind und Bayer mit einem resilienten Geschäft und einer motivierten Mannschaft insgesamt gut aufgestellt ist, diese beispiellose Corona-Krise zu meistern.
Wie jedes Unternehmen hat uns das Jahr 2020 mit großen Herausforderungen konfrontiert, die wir zu Beginn des Jahres nicht erwartet hatten. Bereits in der ersten Welle der Pandemie haben wir alles dafür getan, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Familien bestmöglich geschützt und unterstützt sind.
Wir haben sichergestellt, dass wir Konsumenten, Patienten und Landwirte weiterhin mit teils lebenswichtigen Produkten versorgen können. Und wir haben unsere Labore geöffnet. Die gesamte Firma und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer in unserer Belegschaft haben mit Testgeräten, Medikamenten, Sach- und Geldspenden eine enorme Unterstützung geleistet.
Wir haben gelernt, mit der Pandemie umzugehen und uns darauf bestmöglich eingestellt. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen wieder rapide an. Weltweit verfügen Regierungen umfangreiche Schutzmaßnahmen und erhebliche Beschränkungen im öffentlichen Leben wie im privaten Bereich.
Wir alle realisieren, dass wir uns auf eine lange Phase des Lebens mit dem Virus einstellen müssen. Und wir bei Bayer werden weiterhin alles dafür tun, dass unsere Belegschaft sicher ist, dass wir Patienten, Konsumenten und Landwirte mit Produkten beliefern können und auch unserer sozialen Verantwortung als „Good Corporate Citizen“ gerecht werden. Dafür stehen wir, und dafür steht unsere Vision „Health for All - Hunger for None“.
Bevor Wolfgang Nickl Sie durch die wesentlichen Punkte der Geschäftsentwicklung des dritten Quartals führt, möchte ich noch auf einige weitere Punkte der vergangenen Monate eingehen:
Zunächst möchte ich Ihnen an dieser Stelle ein kurzes Update zu den Rechtsfällen geben, die im Zusammenhang mit Glyphosat stehen.
Wir haben nach der grundsätzlichen Einigung mit den Klägeranwälten im Sommer damit begonnen, die konkreten Vergleichsvereinbarungen zu den aktuellen Roundup™-Fällen umzusetzen. Der aktuelle Stand ist, dass wir inzwischen eine Einigung für annähernd 88.500 Klagen erzielt haben. Vergleichsgespräche mit einer Vielzahl der übrigen Kläger laufen mit Unterstützung des Mediators Ken Feinberg. So viel zu den aktuellen Fällen.
Mit Blick auf mögliche künftige Roundup™-Klagen verhandeln wir mit den Klägeranwälten einen detaillierten Vergleichsvertrag auf Basis des Anfang September geschlossenen Memorandum of Understanding, um die Kritikpunkte des Gerichts zu adressieren. Bereits absehbar ist, dass der überarbeitete Vorschlag etwa zwei Milliarden US-Dollar kosten wird und damit mehr als die ursprünglich erwarteten 1,25 Milliarden US-Dollar.
Mit dem Abschluss der formellen Vereinbarung und der Einreichung eines Antrages auf vorläufige Genehmigung bei Gericht rechnen wir in den nächsten Wochen.
Wie bereits erwähnt, erwarten wir für 2020 trotz allen Gegenwinds ein stabiles Geschäft, bei dem unser währungsbereinigtes EBITDA vor Sondereinflüssen sogar über dem Jahr 2019 liegen wird.
Auch für 2021 erwarten wir einen Umsatz auf Ebene des Jahres 2020, wobei unser Ergebnis unter 2020 liegen wird. Allerdings wird der Konzern das ursprünglich erwartete jährliche Wachstum von 4 bis 5 Prozent unter den derzeitigen Umständen nicht erreichen können. Das liegt auch an den deutlichen Preiseinbußen in China.
Vor diesem Hintergrund haben wir im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung am 30. September mitgeteilt, dass wir auf Basis unserer Erwartungen die optimistischeren Markterwartungen für das Jahr 2021 nicht erfüllen können. Wir haben auch eine nicht zahlungswirksame Wertberichtigung für unser Agrargeschäft angekündigt, die wir heute spezifiziert haben.
Gleichzeitig haben wir eine Reihe von Gegenmaßnahmen angekündigt: Dazu gehören unter anderem die Beschleunigung der existierenden Effizienzprogramme sowie zusätzliche Kosteneinsparungen. Wir prüfen zudem die Möglichkeit, uns von nicht-strategischen Geschäften unterhalb der Divisionsebene zu trennen.
Wir wollen die Einsparungen nutzen, um vor allem weiter in Innovationen und profitable Wachstumschancen zu investieren und den Schuldenabbau voranzutreiben. Insbesondere bei Pharmaceuticals und Consumer Health sind ergänzende Zukäufe und Einlizenzierungen geplant.
Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr über den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zur Übernahme von AskBio, die wir vergangene Woche ankündigen konnten.
AskBio ist ein amerikanisches Pharmaunternehmen, das auf die Forschung, Entwicklung und Herstellung von Gentherapien in verschiedenen therapeutischen Gebieten spezialisiert ist. Durch diese Akquisition stärken wir unsere Position im Bereich von Zell- und Gentherapien ganz erheblich.
Das Entwicklungsportfolio von AskBio umfasst attraktive präklinische und klinische Therapiekandidaten für die Behandlung von neuromuskulären Herz-Kreislauf- und metabolischen Krankheiten sowie Krankheiten des zentralen Nervensystems. Dazu gehören zum Beispiel Therapeutika gegen Parkinson und Herzinsuffizienz oder klinische Kandidaten etwa gegen Hämophilie. Es wird erwartet, dass AskBio kurz-, mittel- und langfristig eine beträchtliche Anzahl neuer Präparate pro Jahr generieren wird.
Mit den laufenden Investitionen im Rahmen unserer Pharma- und Leaps-Partnerschaften, dem Mehrheitserwerb von care/of, dem Kauf von KaNDy Therapeutics und nun AskBio haben wir dieses Jahr fast 3 Milliarden Euro in unser Pharma- und Consumer-Geschäft investiert - und zwar über unsere laufenden Investitionen in Forschung und Entwicklung von nochmals rund 3 Milliarden Euro in diesem Bereich hinaus. Sie sehen, dass wir auch in einem schwierigen Jahr 2020 die sich uns bietenden Chancen konsequent nutzen und in zukünftiges Wachstum investieren.
Gute Nachrichten gab es in der vergangenen Woche auch für unser Agrargeschäft. Am 27. Oktober hat die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA eine neue fünfjährige Zulassung für unser Herbizid Dicamba erteilt. Das ist eine wirklich gute Nachricht für die Landwirte in den USA und auch für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Soja- und Baumwollgeschäftes in den nächsten Jahren.
So viel zu den allgemeinen Vorbemerkungen. Damit kommen wir nun zu den Zahlen für das dritte Quartal, und ich übergebe an Wolfgang Nickl.
Wolfgang Nickl:
Vielen Dank, Werner, und auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen.
(2020-1504-1)
Zusammenfassend lässt sich das dritte Quartal 2020 wie folgt beschreiben: Wir haben ein herausforderndes Quartal in unserem Agrargeschäft gesehen, eine Erholung in unserem Pharmageschäft und starkes Wachstum bei Consumer Health.
Der Umsatz für den Gesamtkonzern im dritten Quartal liegt bei 8,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das ein Rückgang um 5,1 Prozent. Bitte beachten Sie, dass ich bei den Umsätzen stets von währungs- und portfoliobereinigten Veränderungen sprechen werde.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Konzerns sank im Vergleich zum Vorjahr um 21,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Hierin enthalten sind negative Währungseffekte in Höhe von 205 Millionen Euro.
Vor allem durch einen starken Ergebnisrückgang bei Crop Science sank auch das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft auf 81 Cent. Im dritten Quartal des Vorjahres lag dieser Wert noch bei 1,16 Euro.
Der Free Cashflow, also die Summe des Cashflows aus operativer Tätigkeit abzüglich der Investitionen, belief sich im dritten Quartal auf 1,2 Milliarden Euro.
Blicken wir auf die Geschäftsentwicklung in unseren Divisionen und beginnen mit unserem Agrargeschäft.
(2020-1504-2)
Hier ging der Umsatz im dritten Quartal währungs- und portfoliobereinigt um 11,6 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro zurück.
Insbesondere in Nordamerika sank der Umsatz erheblich durch höhere Retouren und gesunkene Lizenzeinnahmen im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften, weil die Anbauflächen geringer ausfielen als geplant.
Auch im Bereich Herbizide ergaben sich im Vergleich zum starken Vorjahresquartal deutliche Umsatzrückgänge, vor allem in Nordamerika, aber auch in der Region Europa/Nahost/Afrika. In der Region Asien/Pazifik konnten wir das Geschäft mit Herbiziden hingegen ausweiten.
Bei den Fungiziden steigerten wir den Umsatz in allen Regionen durch Mengenausweitungen. In Lateinamerika profitierten wir vor allem von der Umstellung des Marktes auf unser Produkt Fox Xpro™ in Brasilien.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science verringerte sich von 500 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf minus 34 Millionen Euro in diesem Quartal. Dieses Ergebnis ist im Wesentlichen auf den Umsatzrückgang in Nordamerika zurückzuführen sowie auf einen negativen Währungseffekt in Höhe von 123 Millionen Euro. Außerdem beeinflussten technische Effekte und Periodenverschiebungen das Ergebnis.
Damit komme ich zur Entwicklung in unserem Pharmageschäft.
(2020-1504-3)
Der Umsatz von Pharmaceuticals reduzierte sich im dritten Quartal um 1,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.
Weiterhin - wie schon im zweiten Quartal - wirkte sich die Umsetzung neuer Tenderverfahren in China negativ aus. Durch starkes Mengenwachstum konnten wir dies teilweise ausgleichen.
Die Erholungstendenzen bei den weltweiten Beeinträchtigungen durch COVID-19, die wir bereits Ende des zweiten Quartals erkennen konnten, haben sich weitgehend fortgesetzt. Das betrifft vor allem die Bereiche Augenheilkunde und Frauengesundheit.
Mit unserem oralen Gerinnungshemmer Xarelto™ erzielten wir einen merklichen Umsatzzuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, insbesondere durch höhere Absatzmengen in China, Deutschland und Russland.
Den Umsatz mit unserem Augenmedikament Eylea™ konnten wir gegenüber dem Vorjahr wieder leicht ausweiten. Dazu trugen die Ausbietung der Eylea™-Fertigspritze sowie eine starke Nachfrage in China bei.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals stieg im dritten Quartal um 0,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Damit konnten trotz des leichten Umsatzrückgangs und belastender Währungseffekte das Ergebnis und die Marge bei Pharma durch konsequentes Kostenmanagement verbessert werden.
Meine Damen und Herren,
wie Sie wissen, arbeiten wir kontinuierlich daran, die Forschungspipeline unseres Pharmageschäfts zu stärken. Dafür treiben wir die nächste Generation von Innovationsplattformen mit neuen Wirkmechanismen voran und investieren in Einlizenzierungen und ergänzende Zukäufe.
Werner Baumann hat bereits über unsere Zukäufe und vor allem über die Akquisition von AskBio gesprochen. AskBio verfügt neben einer starken Technologieplattform und einer klinischen Pipeline zudem bereits über eigene Umsatzquellen und wird damit von Beginn an zum Wachstum unseres Unternehmens beitragen.
Darüber hinaus sehen wir wichtige Fortschritte in unserer eigenen Forschung. Erst vor wenigen Tagen haben wir positive Daten für Finerenon von einer Phase-III-Studie mit Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes vorgestellt.
Und kurz zuvor konnten wir im Bereich der Onkologie positive Daten von einer klinischen Phase-III-Studie mit Copanlisib in Kombination mit Rituximab vermelden. Das alles sind vielversprechende Nachrichten für die Zukunft unseres Pharmageschäfts.
Damit komme ich zu unserer Division Consumer Health.
(2020-1504-4
Der Umsatz im Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten stieg im dritten Quartal um 6,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.
Nach einer erwarteten Reduktion des Lagerbestands im Handel im zweiten Quartal setzte sich damit der Wachstumstrend bei Consumer Health mit einer deutlichen Umsatzsteigerung fort. Dabei profitierte insbesondere die Kategorie Nahrungsergänzung davon, dass in Zeiten der Pandemie Prävention und allgemein die eigene Gesundheit mehr im Fokus stehen.
Über alle Regionen hinweg wuchs das Geschäft in der Kategorie Nahrungsergänzung um 21,4 Prozent. In Nordamerika erzielten wir prozentual zweistellige Anstiege durch eine anhaltend starke Nachfrage, insbesondere nach unserem Vitaminpräparat One A Day™, bei dem sich auch die Produktlinienerweiterungen positiv auswirkten.
In der Magen-Darm-Gesundheit erzielten wir ein Umsatzwachstum von 14 Prozent. Gleichzeitig gingen die Umsätze in der Kategorie Allergie und Erkältung zurück, vor allem aufgrund der erhöhten Schutz- und Hygienemaßnahmen gegen COVID-19.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im dritten Quartal um 12,3 Prozent, vor allem infolge des signifikanten Umsatzwachstums und der positiven Beiträge des Ende 2018 initiierten Effizienzprogramms.
So weit zu unserer Geschäftsentwicklung im dritten Quartal und damit komme ich nun zum Ausblick für das Gesamtjahr 2020.
(2020-1504-5)
Ich denke, uns allen ist klar, dass das Geschäftsjahr 2020 in jeder Hinsicht eine besondere Herausforderung darstellt. Das gilt über alle Länder und Industrien hinweg und das betrifft selbstverständlich auch unser Unternehmen.
Wir haben zu Beginn dieses Jahres unsere Prognose für 2020 veröffentlicht, noch ohne mögliche Auswirkungen durch COVID-19 zu berücksichtigen. Basierend auf der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr, mit einem sehr guten ersten Quartal, aber auch mit Blick auf die vielen Unsicherheiten und einen absehbaren Gegenwind haben wir dann im Sommer unsere Prognose für 2020 angepasst.
Wir haben damals gesagt, dass wir für unser Pharmageschäft und auch für Consumer Health insgesamt eine Normalisierung des Geschäfts erwarten. In unserem Agrargeschäft haben wir schon im Sommer davon gesprochen, dass wir ein schwächeres zweites Halbjahr und erhebliche Währungsbelastungen erwarten.
Wie Werner Baumann bereits eingangs erwähnt hat, liegt unser Geschäft insgesamt in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf dem Niveau des Vorjahres. Das können Sie anhand der Umsatz- und Ergebniskennzahlen auf der vorliegenden Folie sehen.
Vor diesem Hintergrund können wir trotz der herausfordernden Zeiten und der Wirtschaftskrise, in der wir uns befinden, heute auf Gruppenebene unseren angepassten währungsbereinigten Ausblick für das Gesamtjahr 2020 bestätigen.
Wie dieser Ausblick aussieht und was wir konkret erwarten, zeigen wir auf der folgenden Folie.
(2020-1504-6)
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der währungsbereinigte Umsatz 43 bis 44 Milliarden Euro betragen wird.
Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll währungsbereinigt auf etwa 28 Prozent steigen. Unter Zugrundelegung der genannten Umsätze entspricht dies einem EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 12,1 Milliarden Euro.
Beim bereinigten Ergebnis je Aktie gehen wir von einem währungsbereinigten Anstieg auf 6,70 bis 6,90 Euro aus.
Auf der Währungsseite rechnen wir auch im vierten Quartal mit negativen Auswirkungen. Unser Unternehmen erzielt etwa 80 Prozent der Netto-Umsätze in einer anderen Währung als dem Euro. Deshalb betreffen uns die starken Währungsschwankungen, wie wir sie in der Reaktion auf die Pandemie sehen, in besonderem Maße.
Und damit gebe ich zurück an Werner Baumann.
Werner Baumann:
Meine Damen und Herren,
wir erleben derzeit eine beispiellose weltweite Krise, die uns allen viel abverlangt und tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt - in menschlicher, sozialer, kultureller und ökonomischer Hinsicht.
Aber auch jetzt zeigt sich, dass in jeder Krise eine Chance steckt. Das gilt auch für Bayer. Nie zuvor ist die Bedeutung unserer Geschäftsfelder - Gesundheit und Ernährung - so deutlich geworden wie in dieser Zeit.
Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie wichtig unsere Gesundheit ist - nicht nur für jeden Einzelnen von uns, sondern auch für die gesamte Gesellschaft, für unsere moderne Wirtschaft, und unseren Wohlstand. In der Vergangenheit hat häufig der Aspekt der steigenden Gesundheitskosten die Diskussion bestimmt. Jetzt haben wir die Chance, Gesundheit als Investition in Lebensqualität und Wohlstand zu sehen.
Zugleich wirft die Pandemie erneut ein Schlaglicht auf die Ernährung der Weltbevölkerung. Denn diese Krise trifft die Ärmsten am härtesten - und droht damit den Hunger auf der Welt zu verschärfen. Bis Ende 2020 könnten durch die wirtschaftlichen Effekte der Corona-Krise bis zu 130 Millionen Menschen zusätzlich von Unterernährung betroffen sein, warnt der Welternährungsbericht.
Auch die Verleihung des Friedensnobelpreises in diesem Jahr an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen unterstreicht, wie groß - und wie aktuell - die Herausforderungen in diesem Bereich sind.
Vor diesem Hintergrund sind wir weiterhin fest davon überzeugt, dass wir in den richtigen Geschäftsfeldern tätig sind. Denn nirgendwo sonst trifft ein so großer Bedarf an neuen Lösungsansätzen auf so vielversprechende Fortschritte in der Forschung.
Auch das unterstreicht der Nobelpreis 2020 - in diesem Fall der für Chemie. Er ging, wie Sie wissen, an die Erfinderinnen der Genome-Editing-Methode Crispr/Cas, Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna. Damit hat die Königliche Akademie der Wissenschaften einen Forschungszweig geehrt, der sowohl in der Medizin als auch in der Pflanzenzüchtung großartige Möglichkeiten eröffnet - und der damit exemplarisch für das enorme Innovationspotenzial der Life Sciences steht.
Tatsächlich wurden acht der letzten zehn Nobelpreise für Chemie an Forscherinnen und Forscher verliehen, die Entdeckungen in der Welt der Gene und Proteine gemacht haben. Es ist eine Welt, die Experten als die „Bio-Revolution“ bezeichnen und in der die Grenzen zwischen Biologie und künstlicher Intelligenz zunehmend verschwimmen.
Bayer ist wie kaum ein anderes Unternehmen aufgestellt, um das langfristige Innovationspotenzial der Bio-Revolution in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft zu realisieren und einen entscheidenden Beitrag zur Lösung einiger der drängendsten Menschheitsfragen zu leisten: Wie sichern wir in Zeiten des Klimawandels die Nahrungsversorgung von bis zu zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050? Und wie sichern wir die Lebensqualität von immer mehr älteren Menschen? In der Beantwortung dieser Fragen liegt unsere herausragende, langfristige Wachstumsperspektive.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Und jetzt freuen wir uns, Ihre Fragen zu beantworten.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Kontakte
![]() |
Tino Andresen Corporate Media Relations +49 214 30-66048 |
![]() |
Christian Hartel Head of Corporate Media Relations +49 214 30-47686 |