Warum ist Glyphosat so wichtig?
Wie jedes andere Unternehmen müssen landwirtschaftliche Betriebe ökonomisch sinnvoll handeln. Das gilt vor allem für ihr wichtigstes Kapital: den Boden. Er muss effizient bewirtschaftet und gleichzeitig schonend behandelt werden - und das ist gar nicht so leicht.
Rund 30.000 verschiedene Arten von Unkräutern konkurrieren mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen um Nährstoffe, Licht, Wasser und den nötigen Platz für ein gesundes Wachstum. Wird der Landwirt diesen Herausforderungen nicht Herr, drohen enorme Ernteausfälle. Schätzungen zufolge gehen weltweit jährlich bis zu 40 Prozent potenzieller Ernten durch Unkräuter und andere Schädlinge verloren.
Was tun? Jahrtausende lang konnten Unkräuter nur mit großem Aufwand unter zum Teil schwierigsten Arbeitsbedingungen bekämpft werden. Höhere Erträge und damit eine bessere Versorgung der Bevölkerung waren oftmals nur durch Erschließung zusätzlicher Flächen möglich. Flächen, die wir in Zeiten des Klimawandels und eines fortschreitenden Bevölkerungswachstums längst nicht mehr im notwendigen Ausmaß zur Verfügung haben, wie ein anschauliches Beispiel zeigt: Zwischen 1961 und 2009 vergrößerte sich der Umfang der weltweiten Anbaufläche um 12 Prozent, gleichzeitig nahm die Menge der angebauten Nahrung um 300 Prozent zu. Hätte man bei gleichbleibender agrarwissenschaftlicher Effizienz in den zurückliegenden 50 Jahren diese Nahrungsmenge erzeugt, so müsste man ein Gebiet von der Größe der USA, Kanadas und Chinas roden und umpflügen. In Zeiten von Klimawandel und brennender Regenwälder eine irrwitzige Vorstellung.
Die Antwort auf die Frage “Was tun?“ kann nur lauten: Um die Ressourcen der Erde zu schützen und trotzdem gesunde Pflanzen für den wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln produzieren zu können, brauchen wir auch weiterhin verlässliche Pflanzenschutzmittel. Einer der effektivsten Wirkstoffe der modernen Landwirtschaft ist bis heute das in den 1970er Jahren eingeführte Glyphosat.
Landwirte verwenden es in der Regel vor der Aussaat, sodass die anzubauenden Nutzpflanzen nicht mit Glyphosat in Berührung kommen. Mit der Einführung gentechnisch veränderter Pflanzen gewann Glyphosat weitere Bedeutung. Landwirte können es seitdem so einsetzen, dass das Unkraut zwar beseitigt, Nutzpflanzen wie Mais, Sojabohnen, Raps oder Baumwolle jedoch nicht geschädigt werden. Diese so genannten herbizidtoleranten Anbausysteme sind in weiten Teilen der Welt ein zentrales Element der modernen Landwirtschaft. Sie verringern den Arbeitsaufwand der Bauern und steigern die Rentabilität der Betriebe. Sie sichern somit den Landwirten Ernten und sorgen für eine zuverlässige Ernährung der Bevölkerung. Vor allem auf den weiträumigen Anbauflächen in den USA, Kanada, Brasilien, Argentinien sowie in Indien spielen glyphosathaltige Unkrautbekämpfungsmittel eine unverzichtbare Rolle. In Zahlen ausgedrückt: Glyphosat ermöglicht einen bis zu 22 Prozent höheren Ertrag durch weniger Unkräuter und sichert den Landwirten eine rund 25 Prozent höhere Profitabilität gegenüber glyphosatfreien Anbaumethoden.
Gleichzeitig weist Glyphosat eine sehr gute Umweltbilanz auf: es gestattet eine pfluglose, also schonende Bodenbearbeitung, die den Acker vor Erosion schützt, das Bodenleben schont, den Humusabbau reduziert, die CO2-Speicherkapazität des Bodenreichs erhält und durch den Verzichts auf Diesel mithilft, CO2 einzusparen. Eine neue Studie aus der kanadischen Provinz Saskatchewan zeigt, dass die durch Glyphosat ermöglichte Abschaffung der Bodenbearbeitung und die Minimierung von Bodenstörungen in den letzten 25 Jahren die Menge des durch die Bodenbearbeitung freigesetzten Kohlenstoffs deutlich verringert und dabei die Bindung von Kohlenstoff durch den kontinuierlichen Anbau von Pflanzen erhöht hat. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Analyse trägt die durch Glyphosat ermöglichte C-Sequestrierung in den landwirtschaftlichen Böden von Saskatchewan jährlich 2 bis 11 % zu den nationalen Emissionsreduktionen Kanadas bei. Quelle
Landwirten steht heute mit chemischen und biologischen Pflanzenschutzmitteln, konventionellem und gentechnisch verändertem Saatgut, Präzisionsgeräten und digitalen Technologien ein breites Instrumentarium an Werkzeugen zur Verfügung. Bayer geht es darum, Landwirtschaft produktiver, aber auch nachhaltiger zu machen. Dafür brauchen die Landwirte diese breite Auswahl an Produkten, die dazu beitragen, die Herausforderungen des Bevölkerungswachstums, des Klimawandels und den Erhalt der Artenvielfalt zu lösen.