Gesetzmäßiges und verantwortungsbewusstes Handeln

Corporate Compliance

Der Bayer-Konzern führt seine Geschäfte verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen er tätig ist. Unter Compliance verstehen wir das rechtlich und ethisch einwandfreie Handeln unserer Mitarbeiter im geschäftlichen Alltag, denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches Verhalten das Ansehen unseres Unternehmens. Wir dulden keine Verstöße gegen Gesetze, Kodizes sowie interne Regelungen. Compliance ist essenziell für unseren nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.

Globale Corporate Compliance Policy

Der Konzernvorstand bekennt sich uneingeschränkt zu Compliance, ebenso wie zum Verzicht auf jegliches Geschäft, das den konzernweit geltenden Compliance-Grundsätzen entgegensteht.

 

Das globale Compliance-Managementsystem wird von einer zentralen Compliance-Organisation im Bayer-Konzern gesteuert. Diese wird vom Group Compliance Officer geleitet, der dazu direkt an den Vorstandsvorsitzenden sowie an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet. In der Compliance-Organisation sind spezialisierte Compliance-Manager u. a. für die Konzernfunktionen und die Etablierung geschäfts- und branchenspezifischer Standards in den Divisionen, Geschäftseinheiten und Servicegesellschaften verantwortlich.

 

Durch unser Compliance-Managementsystem wollen wir das rechtmäßige und verantwortungsbewusste Handeln unserer Mitarbeiter sicherstellen. Um eine systematische und präventive Risikoerkennung und -beurteilung zu erreichen, werden mögliche Compliance-Risiken gemeinsam mit den operativen Geschäftseinheiten identifiziert. Diese Risikoidentifikation erfolgt nicht nur durch die globalen Funktionen (top-down), sondern auch durch die Bayer-Landesorganisationen (bottomup). Gesammelte Erkenntnisse über Risiken werden in eine weltweite statistische Compliance-Risk-Management-Datenbank eingepflegt. Daraus leiten wir u. a. geeignete Maßnahmen für spezifische Prozesse, Geschäftsaktivitäten oder Länder ab. In gleichem Maße bewerten wir unsere Geschäftspartner in Bezug auf eventuelle Compliance-Risiken.

 

Unsere konzernweit geltenden Compliance-Grundsätze sind in unserer Corporate Compliance Policy festgelegt. Darin bekennen wir uns zu zehn Prinzipien, insbesondere Anti-Trust und Anti-Korruption.

 

Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, diese Prinzipien zu befolgen und Verletzungen der Policy unverzüglich zu melden. Aufgrund von Besonderheiten der nationalen Rechtslage gilt diese generelle Meldepflicht nicht in Frankreich. Den Führungskräften im Bayer-Konzern kommt bei der Umsetzung der Compliance-Grundsätze entsprechend ihrer Vorbildfunktion eine besondere Bedeutung zu. Sie können ihre Ansprüche auf variable Vergütungsanteile verlieren und müssen mit weiteren disziplinarischen Maßnahmen rechnen, wenn es in ihrem Verantwortungsbereich Verstöße gegen das geltende Recht oder interne Regelungen gab. Regelgerechtes und gesetzestreues Verhalten ist zudem Teil der Leistungsbeurteilung aller leitenden Mitarbeiter.

 

Die Einhaltung der Corporate-Compliance-Grundsätze ist Gegenstand der Prüfungen durch die Bayer-Konzernrevision und der Analysen und Untersuchungen der Rechtsund Compliance-Organisation. Die Leiter dieser Organisationen berichten regelmäßig und mindestens einmal jährlich zusammenfassend über die Ergebnisse der Prüfungen und Analysen im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Die Prüfungsplanung der Konzernrevision (Internal Audit) folgt einem funktions- und risikoorientierten Ansatz, der auch den Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International berücksichtigt. Weltweit werden über alle wichtigen Unternehmensteile hinweg funktionsspezifische Prüfungen durchgeführt, z. B. im Marketing und im Vertrieb. Abhängig von der Art der Prüfung werden die jeweils relevanten Stakeholder (z. B. Management, Mitarbeitende, Distributoren oder Serviceanbieter) in die Prüfungen eingebunden. Größere Geschäftsfelder und Unternehmensteile unterliegen dabei kürzeren, kleinere Einheiten längeren Prüfungszyklen. 2022 wurden insgesamt 89 Prüfungsberichte erstellt. Neun Berichte betrafen präventive ComplianceSystemprüfungen und anlassbezogene Falluntersuchungen. 

 

Die Compliance-Organisation im Bayer-Konzern wird vom Group Compliance Officer geleitet. Dieser berichtet regelmäßig direkt an den Vorstandsvorsitzenden sowie an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Eine zentrale Compliance-Abteilung unterstützt ihn bei der Steuerung und Umsetzung der konzernweiten Compliance-Aktivitäten. In dieser Abteilung sind spezialisierte Compliance Business Partner u. a. für die Etablierung geschäfts- und branchenspezifischer Standards in den Divisionen, Konzernfunktionen und Servicegesellschaften verantwortlich.

 

Compliance-Verstöße können bei einer weltweit eingerichteten, zentralen Compliance-Hotline – auch anonym – gemeldet werden. Diese ist auch der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich. Im Berichtsjahr 2022 wurden auf diese Weise 372 Compliance-Meldungen (davon 254 anonym) durch die Compliance-Organisation registriert – 19 davon aus Deutschland und 353 aus anderen Teilen der Welt. Insgesamt waren 28 % der über die Compliance-Hotline gemeldeten Verdachtsfälle nicht Compliance-relevant und 72 % wurden im Rahmen einer Compliance-Untersuchung bearbeitet.2020 wurde zudem ein unternehmensinternes E-Mail-Postfach für die Einreichung von Compliance-Verdachtsfällen eingerichtet (die sogenannte „Speak Up Inbox“). Alternativ können Verdachtsfälle auch den jeweiligen lokalen Compliance- Funktionen, der Konzernrevision, an Human Resources oder direkt an die Führungskraft gemeldet werden. Seit 2021 besteht überdies die Möglichkeit, Compliance-Verdachtsfälle in Form eines sogenannten Incident Requests über eine neu implementierte Plattform zu übermitteln. Darüber hinaus werden im Rahmen von Monitoring-Aktivitäten Compliance-Verdachtsfälle von der Compliance-Funktion erfasst und bearbeitet. Insgesamt ergibt sich daraus eine Gesamtzahl von 1.243 Compliance-Verdachtsfällen im Berichtsjahr 2022.

Umfassende Compliance-Schulungen und Kommunikation

Um eine positive Compliance-Kultur in unserem Unternehmen zu schaffen, unterstützen wir alle Mitarbeiter darin, bei ihren beruflichen Aktivitäten integer zu handeln und potenzielle Verstöße von vornherein zu vermeiden. Daher führt Bayer konzernweite bedarfs- und zielgruppenorientierte Trainingsmaßnahmen und umfangreiche Kommunikationsaktivitäten zu relevanten Compliance-Themen und -Risiken durch. Bei Fragen zum rechtlich und ethisch korrekten Verhalten in geschäftlichen Situationen stehen den Mitarbeitern neben ihren Vorgesetzten, denen eine besondere Vorbildfunktion in der Compliance-Verantwortung zukommt, weltweit auch die Compliance-Manager als Ansprechpartner zur Verfügung.

 

Jedes Jahr wird ein neues verpflichtendes Training für alle Bayer-Beschäftigten veröffentlicht. 2022 haben weltweit rund 96,5 % (41.633) aller Bayer-Manager an mindestens einem Compliance-Training teilgenommen.

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