Pflanzenschutz

Innovative Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft

Waterdrops on leaf

Warum Pflanzenschutz wichtig ist

Weltweit gefährden Unkräuter, Krankheiten und Schädlinge die Gesundheit von Nutzpflanzen, was Ertragsverluste von bis zu 30 Prozent zur Folge hat. Dadurch gehen jährlich mehr als eine halbe Milliarde Tonnen Nahrungsmittel verloren – genug, um über zwei Milliarden Menschen zu ernähren. Der Klimawandel verstärkt diese Schwierigkeiten zusätzlich. Deshalb ist ein wirksamer Pflanzenschutz zur Sicherung der Erträge, Steigerung der Produktivität und zum Schutz der Ökosysteme entscheidend. Letztlich kann die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung nur durch Klimaschutz gewährleistet werden.


Im modernen Pflanzenschutz werden chemische, biologische und digitale Innovationen kombiniert, damit Landwirt*innen ihre Ressourcen effizient einsetzen, Herausforderungen durch Resistenzen bewältigen und Umweltauswirkungen reduzieren können – bei gleichzeitiger Förderung gesunder Böden und der Biodiversität.


Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mission „Health for all, Hunger for None“ realisierbar ist. Als weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft unterstützen wir Landwirt*innen mit Innovationen, durch die sie täglich Millionen Menschen mit hochwertigen, nahrhaften und vielfältigen Lebensmitteln versorgen. Moderner Pflanzenschutz ist ein wesentlicher Baustein dieser Mission.

Nachhaltige Steuerung durch integrierte Unkrautkontrolle

Unkräuter und Ungräser konkurrieren mit Nutzpflanzen unmittelbar um Licht, Wasser und Nährstoffe. Um die angestrebten Erträge zu erzielen, ist daher eine wirksame Bekämpfung unabdingbar. Der langfristige Einsatz bestimmter Herbizide hat jedoch zur Ausbildung resistenter Unkrautpopulationen geführt, sodass dringend neue Lösungen gebraucht werden. Mit der integrierten Unkrautkontrolle (Integrated Weed Management, IWM) verfolgt Bayer einen Ansatz, der vielfältige Strategien miteinander verbindet, um Unkräuter nachhaltig zu unterdrücken und gleichzeitig die Bodengesundheit zu erhalten.


Ein ganzheitlicher Ansatz: Kombination von chemischen Lösungen und Anbaumethoden


Chemische Herbizide sind nach wie vor ein Eckpfeiler in der Unkrautbekämpfung. Bayer entwickelt innovative Herbizide mit neuen Wirkmechanismen, die darauf ausgelegt sind, Resistenzen und negative Umweltauswirkungen zu minimieren. Chemische Lösungen allein reichen allerdings nicht aus. Beim IWM werden Fruchtfolgen, Zwischenfruchtanbau sowie eine gezielte, an strategischen Aspekten ausgerichtete Bodenbearbeitung eingesetzt, um Unkrautlebenszyklen zu durchbrechen und die Bodenbedingungen zu verbessern. Diese agronomischen Maßnahmen reduzieren den Unkrautdruck und erhöhen die Wirksamkeit von Herbiziden.


Forschung als Treiber für Innovationen


Bayer forscht kontinuierlich nach neuen Herbiziden und nach nachhaltigen Applikationsmethoden. Die Bekämpfung resistenter Unkräuter erfordert fortlaufende Innovationen, um neuen Herausforderungen stets einen Schritt voraus zu sein und langfristigen Pflanzenschutz zu gewährleisten. Mit dem Pipeline-Blockbuster Icafolin entwickelt Bayer den ersten neuen Wirkmechanismus zur nachauflaufenden Unkrautbekämpfung in Ackerkulturen seit über 30 Jahren und erfüllt dabei sehr anspruchsvolle Kriterien für Sicherheit und Nachhaltigkeit.


Präzisionslandwirtschaft und digitale Tools


IWM wird durch digitale Technologien noch weiter optimiert, denn sie ermöglichen eine präzise Unkrautkartierung und ein gezieltes Aufbringen von Herbiziden. Anhand von GPS-gestützten Sprühsystemen, Drohnenaufnahmen und auf künstlicher Intelligenz (KI)-basierten Erkennungssystemen können Landwirt*innen Unkraut-Hotspots identifizieren und Behandlungen genau dort durchführen, wo sie tatsächlich benötigt werden. Das reduziert den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, senkt Kosten und minimiert Nebenwirkungen. Digitale Plattformen liefern datengestützte Erkenntnisse, um Zeitpunkt und Methoden der Unkrautbekämpfung unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten zu optimieren.


Mit der FieldView™-Plattform unterstützt Bayer Landwirt*innen beim Erfassen, Speichern und Analysieren von Felddaten, sodass sie fundierte Entscheidungen treffen können. Die Partnerschaft mit Microsofts Azure Data Manager for Agriculture verbessert die Dateninteroperabilität und ermöglicht die weltweite Skalierung digitaler Tools.

Krankheitsmanagement: Früherkennung und nachhaltige Lösungen

Ragweed

Nutzpflanzenkrankheiten führen durch den Befall von Wurzeln, Blättern sowie Früchten zu Ertrags- und Qualitätseinbußen. Mit einer Kombination aus wissenschaftlichen Innovationen mit Technologien und Produkten bietet Bayer Landwirt*innen innovative Lösungen, mit denen sie Krankheiten nicht nur frühzeitig erkennen, sondern Ausbrüche bereits im Vorfeld abwehren und den Einsatz chemisch-synthetischer Mittel effizient steuern können.


Fortschrittliche Monitoring-Technologien


Bayer nutzt KI, maschinelles Lernen, Drohnen und Satellitenbilder, um Felder auf erste Anzeichen eines Krankheitsbefalls zu überwachen. Diese Technologien erfassen subtile, vom menschlichen Auge nicht wahrnehmbare Veränderungen, sodass Landwirt*innen eingreifen können, bevor sich Krankheiten ausbreiten. Prognosemodelle unterstützen fundierte Entscheidungen und reduzieren unnötige Fungizid-Anwendungen.


Möglichkeiten zur biologischen und chemischen Bekämpfung


Bayer kombiniert nützliche biologische Komponenten wie Bakterien mit zielgerichteten Fungiziden, um Krankheiten nachhaltig zu bekämpfen. Stickstofffixierende Mikroben reduzieren den Düngebedarf und Treibhausgasemissionen. In Kombination mit präzisen chemischen Anwendungen erweitern diese Lösungen das Instrumentarium von Landwirt*innen.


Innovationen bei resistenten Nutzpflanzen


Genetische Resistenz zählt zu den stärksten Abwehrmechanismen von Pflanzen. Seit Jahrhunderten werden für die Pflanzenzüchtung Sorten ausgewählt, die von Natur aus krankheitsresistent sind. Heute ermöglicht die moderne Biotechnologie die präzise und schnelle Einführung nützlicher Merkmale oder das Editing des pflanzeneigenen Genoms, um die angestrebte Schutzwirkung zu erzielen. Wegweisende Beispiele wie die „Rainbow“-Papaya zeigen, wie krankheitsresistente Nutzpflanzen Erträge sichern können. Bayer verbindet fortschrittliche Zuchtverfahren und Biotechnologie, um Nutzpflanzen mit integrierter Resistenz und höherer Leistungsfähigkeit hervorzubringen.

Insektenmanagement: Die Balance aus Schädlingsbekämpfung und dem Schutz von Bestäubern

A green plant growing in a field of dirt.

Obwohl manche Insekten Schäden an Nutzpflanzen verursachen, erfüllen andere in der Landwirtschaft entscheidende Funktionen – etwa Bienen, die als Bestäuber eine unverzichtbare Rolle spielen. Ein wirksames Insektenmanagement erfordert gezielte Bekämpfungsmaßnahmen, die nützliche Arten und Ökosysteme schützen.


Integrierter Pflanzenschutz


Bayer setzt sich für Strategien des integrierten Pflanzenschutzes ein (Integrated Pest Management, IPM), die Feldmonitoring, Fruchtfolgen, Habitat-Management und den gezielten Einsatz chemisch-synthetischer und biologischer Insektizide miteinander verbinden. Die frühzeitige Schädlingserkennung ermöglicht eine präzise Behandlung und verhindert unnötige Anwendungen. Gleichzeitig trägt die Verbesserung der Lebensräume für Nützlinge zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei.


Insektizide: Innovative Tools für Landwirt*innen


Landwirt*innen steht eine Vielzahl von Insektiziden für die Bekämpfung schädlicher Insekten zur Verfügung. Einige Produkte wirken hochspezifisch und richten sich gegen einzelne Schädlingsarten, wohingegen andere einen wirksamen Schutz auf breiter Ebene bieten. Wir bei Bayer sind Vorreiter in der Entwicklung innovativer Insektizide. Wir setzen uns dafür ein, Moleküle zu entwickeln, die Resistenzen durchbrechen, sicher sind und die Umwelt möglichst wenig belasten. Präzise Ausbringungsmethoden und ein integriertes Monitoring gewährleisten die Wirksamkeit der durchgeführten Behandlung und ermöglichen den Erhalt nützlicher Insekten.

Caterpillars on leaf

Biotechnologie: Schutz der Pflanzen von innen


Ein weiterer Ansatz im Insektenmanagement zielt darauf ab, Pflanzen durch die Nutzung ihrer eigenen Eigenschaften quasi von innen heraus zu schützen. Insektenresistente Eigenschaften in genetisch veränderten Pflanzen, die häufig auf dem natürlich vorkommenden Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt) basieren, helfen ihnen, Proteine zu bilden, die für bestimmte Insektenlarven toxisch sind. Bt-Proteine werden im konventionellen und biologischen Landbau schon seit Jahrzehnten als sichere und wirksame Sprühstoffe ausgebracht. Bt-Nutzpflanzen erweitern diesen Schutz, indem sie die Proteine selbst produzieren, wodurch der Bedarf an äußerlich auszubringenden Insektiziden verringert wird oder sogar ganz entfallen kann. Dieser zielgerichtete Ansatz trifft ausschließlich die Insekten, die sich von der Pflanze ernähren, und schont damit andere, nützliche Arten im Ökosystem.

Den Pflanzenschutz der Zukunft vorantreiben

CropKey

Die Kombination aus Fortschritten in den Life Sciences, neuen digitalen Technologien und Datenwissenschaften verändert die Innovationslandschaft im Pflanzenschutz von Grund auf. Landwirt*innen können schnell und sicher auf neue Bedrohungen reagieren und sowohl die Gesundheit als auch die Produktivität ihrer Nutzpflanzen langfristig sichern.
Durch zielgerichtete und profilgesteuerte Forschung entwickelt Bayer neuartige chemische Lösungen zum Schutz von Nutzpflanzen, die neue Maßstäbe im Hinblick auf Präzision, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Wirksamkeit setzen. Dabei identifizieren Forscher*innen zunächst die wichtigsten Proteine in Schädlingen (zielgerichtet) und entwickeln anschließend Moleküle, die von Beginn an optimiert sind, um strenge Kriterien in Bezug auf Sicherheit, Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit zu erfüllen (profilgesteuert). Dieser innovative Ansatz heißt CropKey™.


Diese KI-gestützte Forschungsplattform beschleunigt die Identifizierung und Entwicklung neuer Pflanzenschutzlösungen, indem sie gezielt Schwachstellen von Schädlingen und Unkräutern auf molekularer Ebene angreift. Durch den Einsatz fortgeschrittener computergestützter Modellierungen und prädiktiver Analytik ermöglicht CropKey™ schnelle und präzise Innovationen in allen Anwendungsbereichen.


Mit CropKey™ definiert Bayer den Pflanzenschutz neu, indem neuartige Moleküle entwickelt werden, die punktgenau wesentliche Proteine in Unkräutern, Pilzen und schädlichen Insekten angreifen. Dieser Ansatz verbessert nicht nur die Wirksamkeit und das Resistenzmanagement, sondern setzt auch Sicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz an erste Stelle. Landwirt*innen bekommen damit Zugang zu innovativen Tools, um ihre Nutzpflanzen zu schützen, die globale Ernährungssicherheit zu stärken und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.

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