So blickt die Landwirtschaft auf eine nachhaltige Zukunft
Sie bauen unsere Nahrungsmittel an. Sie begründen unser Wachstum. Hören wir zu, was die Landwirt*innen uns zu sagen haben.
Die „Farmer Voice“ (Umfrage unter Landwirt*innen) umfasst die Antworten von 800 Landwirt*innen aus 8 verschiedenen Ländern. In unserer bisher größten Umfrage zur modernen Landwirtschaft erhielten wir Antworten, die für uns überraschend und inspirierend zugleich waren.
Sie müssen sich steigenden Temperaturen, unberechenbarer Witterung, erbarmungslosen Schädlingen und vernichtenden Dürren stellen. Trotz allem zeigen die Daten klar, dass Landwirt*innen in aller Welt optimistisch in die Zukunft schauen.
Landwirtschaft und Klimawandel
Landwirt*innen bringen Lösungen auf die Felder. Der Klimawandel setzt die Landwirtschaft immer stärker unter Druck: sie muss sich an höhere Temperaturen, Starkregen und andere extreme Witterungsbedingungen anpassen. Dank der vielfältigen Lösungen, auf die sie zurückgreifen können, stellen sich Landwirt*innen bereits auf diese Herausforderungen ein: 71 % der Befragten gaben an, dass der Klimawandel bereits große Auswirkungen auf ihren Betrieb hat. Dies verdeutlicht den Bedarf an weiteren innovativen Ansätzen und Technologien.
Besseres Saatgut trotzt unvorhersehbarem Wetter
90% der Befragten gaben an, dass sie mit wechselhafterem Wetter als früher zurechtkommen müssten. Die Hälfte der Landwirt*innen, mit denen wir gesprochen haben, halten besseres Saatgut, bessere Eigenschaften der Pflanzen und besseren Pflanzenschutz für die Lösungen, die am hilfreichsten für den Umgang mit den veränderten Witterungsbedingungen sind.
Zwischenfrüchte werden weltweit immer wichtiger
84% der Landwirt*innen gaben an, bereits Praktiken zur Reduktion von Treibhausgasemissionen einzusetzen oder dass sie vorhaben dies zu tun. Was die einzelnen Praktiken angeht, waren Zwischenfrüchte die beliebteste Antwort: 43 % sagten, dass sie diese bereits einsetzen oder den Anbau planen. Ein Viertel der befragten Landwirt*innen wendet bereits digitale landwirtschaftliche Techniken an, um den Düngemitteleinsatz zu reduzieren, und gleich viele nutzen Direktsaat oder minimale Bodenbearbeitung für den Anbau.
Bestäuber haben hohe Priorität bei vielen Landwirt*innen
Der Schädlings- und Krankheitsdruck hat sich in den vergangenen drei Jahren in der Wahrnehmung von 73 % der von uns Befragten verstärkt. Mehr als die Hälfte (54 %) arbeitet daran, die Biodiversität durch Maßnahmen wie Insektenhotels zu verbessern.
Landwirt*innen blicken optimistisch in die Zukunft des Nahrungsmittelanbaus
Trotz der herausfordernden Bedingungen, denen sich die Landwirtschaft weltweit ausgesetzt sieht, blicken 71 % der befragten Landwirt*innen positiv in die Zukunft ihrer Branche. Mehr als die Hälfte von ihnen (54 %) sind seit drei oder mehr Generationen in der Landwirtschaft tätig.
Ein Drittel der Landwirt*innen nannte Extremwetter als eine ihrer drei größten Herausforderungen. Außerdem gaben unter den von uns Befragten die Landwirt*innen in Indien am häufigsten an, sich Saatgut und Pflanzeneigenschaften zu wünschen, die an die veränderten Wetterverhältnisse angepasst sind.
1 von 3 Landwirt*innen ist überzeugt, dass Zugang zu besseren Technologien zu den drei wichtigsten Faktoren zählt, die ihrem Betrieb nutzen könnten. Außerdem gibt ein Viertel dieser Befragten, etwa 25 %, an, entweder bereits digitale Werkzeuge einzusetzen oder dies zu planen, um den Verbrauch von Dünger und Pflanzenschutzmitteln zu senken.
Indische Kleinbäuer*innen sind optimistisch und mindern Risiken ab
Zusätzlich zu den 800 Landwirt*innen in den sieben anderen Ländern befragten wir auch 2.056 Kleinbäuer*innen in Indien, die eine Verbindung zu Better Life Farming haben, die in von Bayer unterstützten landwirtschaftlichen Produktionsorganisationen (Farmer Producer Organizations) tätig sind oder zu Bayers Programm zum nachhaltigen Reisanbau gehören. Diese Interviews wurden von Mai bis Juni 2023 geführt.
Die von uns befragten indischen Kleinbäuer*innen setzen auf finanzielle Absicherung durch Versicherungen (26 %), Infrastruktur (21 %) und moderne Betriebsmittel (20 %), um mit einer volatilen Umwelt zurechtzukommen, in der Schädlinge und sich ändernde Wetterverhältnisse die Ernten bedrohen.
Auf die Frage nach ihren Zukunftsaussichten gaben 60 % an, den größten Nutzen im Zugang zu digitalen Technologien und modernem Pflanzenschutz zu sehen. 43 % der Kleinbäuer*innen nannten digitale Marketing-Instrumente für das Management der Betriebserzeugnisse sowie Planungs- und Kartierungswerkzeuge.
Trotz dieser zahlreichen Herausforderungen bleiben die Kleinbäur*innen mit einem Anteil von 82 % positiver Äußerungen überwältigend optimistisch.
Für 78% sind die Energiekosten unter ihren drei größten Sorgen für die kommenden drei Jahre. Dieser Anteil ist höher als in allen anderen befragten Ländern. Australien hat neue Umweltgesetze erlassen, mit denen das Land seine Nettoemissionen bis 2050 auf null bringen will. Für das Jahr 2030 wurden bereits Zwischenziele für die Reduktion von Treibhausgasemissionen gesetzt. Fast drei Viertel (72%) der australischen Landwirt*innen haben vor, auf erneuerbare Energien oder Biokraftstoffe umzustellen.
Die brasilianischen Landwirt*innen fallen durch ihren starken Fokus auf die Bodengesundheit auf. Hinsichtlich der Akzeptanz und Nutzung digitaler Lösungen sind die Länder auffällig unterschiedlich aufgestellt: in Brasilien entscheidet sich ein erheblicher Anteil (70%) der Landwirt*innen für den Online-Kauf von Betriebsmitteln. 7 von 10 der befragten brasilianischen Landwirt*innen machen sich Sorgen um den Schädlingsdruck, was die Herausforderungen widerspiegelt, denen sie sich bei dessen Bekämpfung gegenübersehen. Interessanterweise wird in Brasilien eine Diversifizierung der Anbaukulturen als wesentlicher Weg zu mehr Wachstum gesehen.- Das spricht dafür, dass hier die Nutzen und Möglichkeiten dieser Strategie gut verstanden werden. Außerdem stimmen die brasilianischen Landwirt*innen am ehesten der Aussage zu, dass sie dem Einsatz neuer Technologien, einschließlich von Genom-Techniken, offen gegenüberstehen, um sich an den Klimawandel anzupassen (88%).
Mit 61%, die angaben, erneuerbare Energien oder Biokraftstoffe bereits zu nutzen oder dies zu planen, kommen die chinesischen Landwirt*innen gleich nach Australien. 81% von ihnen stehen dem Einsatz von neuen Technologien, einschließlich von Genom-Techniken, offen gegenüber, um sich an den Klimawandel anzupassen. 65% der in China befragten Landwirt*innen halten den Zugang zu den neuesten Pflanzenschutzmitteln für am wichtigsten, um mit den Risiken extremen Wetters umzugehen – mehr als in jedem anderen befragten Land.
Sowohl Deutschland als auch den USA ist es wichtig, bessere Pflanzenschutztechnologien anzustreben. Insbesondere die deutschen Landwirt*innen fallen dadurch auf, dass sie Biodiversität gerne über Fruchtwechsel fördern. Diese Betonung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken passt dazu, dass deutsche Landwirt*innen Fruchtfolgen bevorzugen, was ihren Einsatz für die Förderung einer vielfältigeren und ökologisch ausgewogenen Agrarlandschaft unterstreicht.
In Indien denkt ein erheblicher Anteil von 72% der Landwirt*innen über eine Diversifizierung ihrer Kulturen nach, und 64% sind überzeugt, die Bodengesundheit verbessern zu müssen. Die Mehrzahl der Landwirt*innen mit kleineren Betrieben in Indien blicken weiterhin zuversichtlich in die Zukunft der Landwirtschaft: beachtliche 82% sehen diese positiv.
73% der kenianischen Landwirt*innen hatten es in den vergangenen Jahren mit mehr Dürren zu tun, was die Auswirkungen der sich verändernden klimatischen Bedingungen hervorhebt. Mehr als die Hälfte (53%) der in Kenia befragten Landwirt*innen setzt Zwischenfrüchte ein oder plant dies für die Zukunft, um Treibhausgase zu reduzieren. Die Kombination aus innovativen Bemühungen zur Emissionsreduktion und die harsche Realität der häufigeren Dürreperioden unterstreicht, wie wichtig es in Kenia ist, sich auf das extreme Wetter einzustellen.
Grundsätzlich leiden Landwirte in der Ukraine stark unter den direkten und indirekten Folgen des Krieges. 70 Prozent von ihnen sehen in den gestiegenen Kosten für Düngemittel eine ihrer drei größten Herausforderungen. Außerdem nennen 40 Prozent der Befragten allgemein Umbrüche durch Krieg und Konflikt als eins der zentralen Problemfelder. Abgesehen davon berichten die ukrainischen Landwirte größtenteils über die gleichen Herausforderungen wie ihre Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt. So gaben beispielsweise mehr als drei Viertel (77 Prozent) an, dass die Folgen des Klimawandels auf ihre Betriebe bereits deutlich zu spüren seien.
Fast die Hälfte der US-Landwirt*innen (48 %) sehen eine Diversifizierung ihrer Kulturen als wichtigste Chance für zukünftige Ertragssteigerungen ihrer Betriebe. An der Spitze der in naher Zukunft bestehenden Herausforderungen standen hier die Kosten für Energie und Düngemittel. Außerdem konzentriert man sich in den USA auf das Thema Effizienz: mehr als die Hälfte (51 %) gaben an, dass ihr zukünftiger Erfolg von einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Agrarfläche abhänge.
Wir hören auf die, die die Welt ernähren
Bei Bayer machen wir es uns zur Aufgabe, zuzuhören und so viel wie möglich herauszufinden über das, was Landwirt*innen in aller Welt beschäftigt, was sie sich wünschen und wie unterschiedlich ihre Bedürfnisse sind. Wenn wir die vielfältigen Perspektiven in der Landwirtschaft besser verstehen, können wir effektivere und relevantere Lösungen in den Bereichen Saatgut, Pflanzenschutz und Technologie entwickeln.