Annapurna Kesarwani – kommunale ASHA in Prayagraj (ehemals Allahabad)
- Gesundheit bei Bayer
-
Pharmaceuticals
- Behandlungen & Therapien
- Innovation & Technologien
- Cell and Gene Therapy
-
Nachhaltigkeit
- Charta über den Patientenzugang
- Führungsperspektiven
- Stärkung des Zugangs zu Gesundheitsversorgung
-
Frauen weltweit stärken
- Boosting Family Planning Usage through Digital Channels
- Capacity building: Addressing Root Causes through Partnerships
- Impact at Scale: The Challenge Initiative
- Promoting Awareness: World Contraception Day (WCD) & the Your Life Campaign
- Providing Accessible and Affordable Contraceptives
- Enabling Family Planning in Humanitarian Settings
- Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten
- Verbesserung Umgang mit nicht übertragbaren Krankheiten
- Sicherstellung nachhaltiger Produktversorgung
- Delivering Better Cancer Care
- Transparenz
- News & Stories
- Persönliche Gesundheit
- Eine Nebenwirkung melden
- Vorsicht Fälschung
Dies ist die Geschichte einer ASHA, die sich – wie die Mehrheit der Frauen – in Sachen Familienplanung mit Herausforderungen konfrontiert sah. TCI hat mit Annapurna Kesarwani gesprochen und einen Teil ihrer Lebensgeschichte erfahren
ASHAs (Accredited Social Health Activists) sind freiwillige kommunale Gesundheitshelfer, die in indischen Gemeinden in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung tätig sind. Familienplanung stand angesichts der vielen Prioritäten häufig als letztes auf ihrer Liste. Zudem waren ASHAs nicht ausreichend vorbereitet, um potenzielle Kandidatinnen für die Familienplanung zu finden und zu beraten. The Challenge Initiative (TCI) richtete daher in Zusammenarbeit mit der indischen Regierung ein Coaching- und Mentoringprogramm für ASHAs zur Familienplanung ein, das sich vorrangig an junge Frauen (15–24 Jahre) mit geringer Kinderzahl wendet. Bei Hausbesuchen informieren die ASHAs über sämtliche Methoden der Familienplanung, um fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Eine ASHA in Prayagraj bestärkt Frauen darin, Entscheidungen in Sachen Familienplanung zu treffen. TCI unterstützt die Regierung von Prayagraj bei der Förderung von Familienplanung in Städten und der Ausweitung von sexual- und reproduktionsmedizinischen Angeboten für Heranwachsende und Jugendliche aus den ärmeren Vierteln der Stadt.
Erzählen Sie uns etwas über sich selbst, Ihren familiären Hintergrund, Ihre Ausbildung usw
Ich heiße Annapurna Kesarwani und bin 40 Jahre alt. Mein Ehemann ist Straßenhändler und verkauft Snacks aus einem Handwagen (chaat ka thela lagate hai). Ich habe einen Bachelor in Kunst. Ich habe zwei Kinder, eine 17-jährige Tochter und einen 16-jährigen Sohn. Mein Wunsch war es immer, einen Beruf auszuüben, bei dem ich anderen etwas beibringen kann. Zuerst hatte ich erwogen, Lehrerin zu werden, aber vielleicht hatte das Schicksal etwas anderes für mich vorgesehen. Meine Schwiegereltern wollten, dass ich zu Hause bleibe, um mich um die Familie zu kümmern. Der Verdienst meines Mannes reichte für die Bedürfnisse der Familie nicht aus. Um meinen Mann finanziell zu unterstützen, bewarb ich mich 2011 auf die Stelle als ASHA (Accredited Social Health Activist). Glücklicherweise wurde ich ausgewählt und arbeite nun seit 10 Jahren als ASHA im Gaughat-Slum, der vom UPHC Dharikar Basti, dem städtischen Zentrum für medizinische Grundversorgung, betreut wird. Die Frauen im Gaughat-Slum arbeiten zumeist als Lumpensammlerinnen und sind Analphabetinnen.
Wann und von wem haben Sie zum ersten Mal etwas über Familienplanung erfahren
Bis zu meiner zweiten Schwangerschaft war Familienplanung ein Fremdwort für mich. Meine beiden Schwangerschaften waren ungeplant, und ich bin schon im ersten Ehejahr schwanger geworden. Nach der Geburt meiner Tochter haben meine Schwiegereltern uns des Grundstücks und Hauses verwiesen, weil sie einen männlichen Erben wollten. Damals hatten wir keine Ersparnisse und zogen daher zunächst in ein günstiges Mietshaus in der Nähe des Slums. Nach einem Jahr war ich wieder schwanger. Das war die schwerste Zeit meines Lebens. Bei meiner Vorsorgeuntersuchung in der zweiten Schwangerschaft erzählte mir ein Gynäkologe von Familienplanung und schon bald nach der Entbindung fing ich an, eine langfristige Verhütungsmethode meiner Wahl anzuwenden.
Wie wichtig ist Familienplanung Ihrer Meinung nach für Ihre Gemeinde
Bevor ich ASHA wurde, hatte ich mich immer gefragt, warum unterernährte arme Frauen bei der Geburt sterben. Ich sah Fälle von Totgeburten/Frühgeburten aufgrund von Mehrfachschwangerschaften. Ich lernte, dass u. a. der Mangel an Bildung und Aufklärung dazu führt, dass Frauen keinen Zugang zu Verhütungsinformationen und -angeboten haben. Familienplanung ist sehr wichtig für die Gemeinde. Ich verbinde Familienplanung mit der Ermächtigung der Frauen, weil zahlreiche Barrieren – wie mangelnder Zugang zu Verhütungsinformationen und -angeboten und fehlende Unterstützung von Ehemännern und Familien – ihre Möglichkeiten einschränken, für sich selbst eine gesunde Zukunft aufzubauen.
Wie fördern Sie Familienplanung in Ihrem Einzugsgebiet
Ich arbeite in einem Gebiet, in dem Frauen hauptsächlich als Lumpensammlerinnen arbeiten, arm und Analphabetinnen sind. Es gibt vieles, das den Zugangsmöglichkeiten zu Verhütungsmitteln und der Motivation dieser Slumbewohnerinnen, diese wahrzunehmen, im Weg steht. Dazu gehören Wissenslücken, finanzielle Schwierigkeiten, eingeschränkte Mobilität, Entfernung zu Zentralkrankenhäusern, Angst vor Nebenwirkungen, fehlende familiäre Unterstützung, soziales Stigma, Mythen und Falschinformationen. Zu Anfang war es schwierig, sie dazu zu bewegen, sich mit Familienplanung zu beschäftigen. Mit Unterstützung der TCI und meiner Vorgesetzten (einer Hilfskrankenschwester und Hebamme) verbesserte ich meine Beratungskompetenz. Ich lernte, wie wichtig es ist, ein enges und freundliches Verhältnis zu den Frauen in meinem Einzugsgebiet aufzubauen. Neben den Gesundheitsdiensten bemühe ich mich, Hindernisse im Bereich Familienplanung abzubauen, und helfe ihnen, die Leistungen anderer staatlicher Programme in Anspruch zu nehmen.
Gerade beginne ich mit der Beratung einer Frau direkt während der Schwangerschaft. So ist sie bereits über die Angebote der Familienplanung für nach der Entbindung informiert und kann sich darauf vorbereiten, nach der Geburt eine fundierte Entscheidung über die Anwendung einer Verhütungsmethode zu treffen. Das ist auch der Zeitpunkt, den Ärzte als am besten geeignet empfehlen. Bei jungen Paaren oder Paaren, die zum ersten Mal Eltern werden, beziehe ich die Entscheidungsträger in der Familie (Ehemann, Schwiegermütter) in die Beratungssitzungen ein. Ich habe 20 Champions – Helferinnen, die jeweils in einem Bereich des Bezirks tätig sind. Diese Helferinnen sind kluge gebildete Frauen, aktive Mitglieder der Frauenselbsthilfegruppe Mahila Arogya Samiti (MAS) und Anganwadi-Mitarbeiterinnen. Jede Helferin ist für 10 Haushalte zuständig und schafft bei armen Frauen ein Bewusstsein für die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Vorteile von Familienplanung, gesunder Ernährung, pränataler Untersuchungen, Immunisierung, COVID-Impfungen, Hygiene usw. Der FDS (Fixed Day Static)-Service, der diese Beratungsmaßnahmen unterstützt, wurde von der städtischen Regierung mit fachlicher Unterstützung der TCI im UPHC Dharikar Basti eingerichtet. (Im Rahmen des FDS-Gemeinschaftsprojekts stehen geschultes Personal, Geräte, Produkte und Zubehör in der Einrichtung an einem Tag und zu einer Uhrzeit zur Verfügung, die der Gemeinde im Voraus angekündigt werden.) Frauen, die eine Entscheidung getroffen haben, brauchen so nicht lange auf den Zugang zu Leistungen der Familienplanung zu warten. Die Mitglieder von Mahila Arogya Samiti werben für den FDS-Service und begleiten die Frauen manchmal auch am FDS-Tag. Außerdem organisieren sie Gruppentreffen in ihrem Bereich, bei denen ich Frauen und ihre Schwiegermütter über die Vorteile der Familienplanung aufkläre und berate.
Abgesehen davon vermittele ich zusammen mit den Helferinnen den Slumbewohnerinnen elementare Bildungsinhalte. Die meisten können noch nicht einmal unterschreiben. Ich helfe ihnen bei der Einschulung ihrer Kinder. Infolgedessen verstehen die Frauen in meinem Gebiet die Bedeutung von Familienplanung und besuchen selbst (in wenigen Fällen zusammen mit der Schwiegermutter) das UPHC an FDS-Tagen und nehmen Leistungen der Familienplanung in Anspruch. Sie wissen den Wert von Familienplanung, Bildung und Gesundheit im Allgemeinen zu schätzen. Vor allem hören sie auf mich, respektieren mich und bitten mich in vielen Angelegenheiten um Rat.
Welche Art von Fortschritt würden Sie im Bereich der Familienplanung gerne sehen?
Familienplanung ist ein Schlüsselfaktor für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und der Nation. Jedes einzelne berechtigte Paar sollte Zugang zu kurzfristigen und langfristigen Leistungen der Familienplanung haben, da dies ihnen dabei hilft, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden und selbst zu bestimmen, wie groß ihre Familie sein soll. Neben der Schaffung eines Bewusstseins für Familienplanung sollte auch die korrekte und konsequente Anwendung von Verhütungsmitteln unterstützt werden. Darüber hinaus ist es notwendig, Männer darin zu bestärken, Methoden der Familienplanung anzuwenden.
Welche Botschaft oder welches Statement möchten Sie anderen Frauen mitgeben?
Familienplanung ist nicht nur für Mütter und Kinder von Vorteil, sondern für die ganze Familie. Familienplanung bietet Frauen die Möglichkeit, ihrer Familie und sich selbst mehr Zeit zu widmen. Frauen, die Angst haben oder an Mythen rund um Verhütungsmittel glauben, sollten sich bei Dienstleistern faktisch richtige Informationen holen. Und Frauen, die bereits verhüten, sollten in ihrem Umkreis mit den Vorteilen werben.